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8 Monats-Schlafregression

8 Monats-Schlafregression

Erstellt am 26.09.2024

Verfasst von:

Editorin & Mama

Begutachtet durch:

Kinderpsychologe

Auf allen Vieren krabbelst du deinem Baby in die Küche hinterher, in der einen Hand eine frische Windel, in der anderen Babys Pyjama. Es ist Schlafenszeit, aber dein Baby hat andere Pläne. Im Sauseschritt krabbelt es davon – lachend, stolz und mit einem Blick, der zu sagen scheint: „Fang mich, wenn du kannst." Auch du bist beeindruckt von der neuen Mobilität deines kleinen Krabbelkäfers. Doch das hat auch seine Schattenseiten. Gähnend schielst du auf die Uhr. Seit einer Stunde jagst du deinem Baby schon mit Windel und Co. hinterher – erschöpft vom Tag, der eigentlich längst vorbei sein sollte. Und eure Routine? Wie weggeblasen.

Du änderst deine Taktik. Spielerisch näherst du dich deinem kleinen Ausreißer an. „Hab dich", flüsterst du und drückst dein Baby liebevoll an dich, während du es zurück ins Schlafzimmer trägst; jetzt weinend und quengeln. Nicht schon wieder, denkst du dir. 

Vor einer Woche konntest du dein Baby noch friedlich in den Schlaf wiegen. Nun steht wieder alles Kopf. Und deine Nerven liegen blank.

Dein Baby will einfach nicht mehr schlafen, wird nachts ständig wach, ist unruhig, weinerlich und anhänglicher als sonst? Dann hat dein Baby vermutlich gerade einen Entwicklungsschub und erlernt neue Fähigkeiten. Krabbeln, brabbeln und die Welt entdecken, ist jedoch anstrengend. Die Folge: die sogenannte 8 Monats-Schlafregression.

Wie, was, warum? Falls du bisher noch nie von einer Schlafregression gehört hast, bist du hier genau richtig. Solltet ihr bereits die 4 Monats-Schlafregression zusammen gemeistert haben, kannst du auf deinem bisherigen Wissen aufbauen.

Was dich erwartet

Ist dein Baby zwischen dem 8. und 10. Lebensmonat? Ist das Einschlafen plötzlich wieder zur abendlichen Tortur geworden? Du bist besorgt, gefrustet und erschöpft, weil dein Baby nicht mehr richtig schläft? Deine Gefühle sind vollkommen legitim und total normal - genauso wie auch die 8 Monats-Schlafregression, in der dein Baby wahrscheinlich gerade steckt. Was genau eine Schlafregression ist und wie du die „Schlechtschlafphase" deines Babys mit Verständnis, Liebe und Geduld meistern kannst, erfährst du im Anschluss.

Was ist die 8 Monats-Schlafregression?

Wann beginnt die 8 Monats-Schlafregression?

Ursachen: Was steckt hinter der 8 Monats-Schlafregression?

Anzeichen: Woran du die 8 Monats-Schlafregression erkennst?

Zahnen oder Schlafregression?

Wie lange dauert die 8 Monats-Schlafregression an?

Tipps: Wie du dein Baby unterstützen kannst.

Selbstfürsorge: Wie du die 8 Monats-Schlafregression überstehst.

Das Wichtigste in Kürze

FAQ – Alles, was du sonst noch wissen solltest

Was ist die 8 Monats-Schlafregression?

Einfach gesagt: Regression bedeutet Rückschritt. Eine Schlafregression beschreibt daher eine vorübergehende Phase, in der das Schlafverhalten deines Babys einen Rückschritt macht. Wenn dein Baby bisher mehr oder weniger gut geschlafen hat, sind dir die aktuellen Schlafprobleme deines Babys sicherlich aufgefallen – Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges nächtliches Aufwachen und eine allgemeine Unzufriedenheit deines Babys können mögliche Anzeichen einer Schlafregression sein.

Nicht schon wieder, denken sich sicherlich all jene, die bereits zähneknirschend die 4 Monats-Schlafregression überstanden haben. Aber keine Sorge – auch die 8 Monats-Schlafregression bedeutet nicht, dass dein Baby dauerhaft schlecht schlafen wird oder in seiner Entwicklung einen Rückschritt macht.

Auch wenn der Schlaf deines Babys wieder unberechenbar ist, ist die 8 Monats-Schlafregression meist ein Zeichen für Fortschritte in der Entwicklung; dein Baby macht sowohl kognitiv als auch motorisch große Sprünge - und zwar nach vorne! Zusätzlich können Faktoren wie Trennungsängste oder ein vermindertes Schlafbedürfnis eine Schlafregression auslösen - aber dazu gleich mehr. Eines ist sicher: Die Gründe für die 8 Monats-Schlafregression sind vielfältig. Genauso sicher ist, dass Entwicklungsschübe und Schlafregressionen normale und wichtige Phasen im Leben eines Babys sind. Also, „Keep Calm and Carry On". Du machst das großartig!

Deine Nerven liegen blank – die 8 Monats-Schlafregression raubt euch den Schlaf? Bei Happy Baby kannst du mehr über das Schlafverhalten deines Babys lernen und es mit einem täglichen, altersgerechten Schlafplan unterstützen.

Wann beginnt die 8 Monats-Schlafregression?

Schlafregressionen sind in vielen Familien ein wiederkehrendes Thema: die 4 Monats-, 8 Monats - oder 12-Monats-Schlafregression, you name it. Ähnlich wie bei den anderen Schlafregressionen gibt es keinen festen Zeitpunkt. Der Beginn einer Schlafregression hängt von der individuellen Entwicklung deines Babys ab. Allerdings gibt es einen groben Zeitrahmen, in dem sich die 8 Monats-Schlafregression typischerweise zeigt, und der ist häufig zwischen dem 7. und 10. Lebensmonat.

Ursachen: Was steckt hinter der 8 Monats-Schlafregression?

Neh, Auw, Neh, Auw – dein Baby schreit. Du bist sofort wach. Schon wieder. Benommen stehst du auf – zum dritten, vierten, fünften Mal in dieser Nacht. Wer zählt schon mit? Liebevoll kuschelst du dein Baby an dich, während das nächtliche Rätselraten in deinem Kopf von Neuem beginnt: Hat dein Baby Hunger? Zahnt es? Ist ihm zu heiß oder zu kalt? Was ist bloß los?

Gestern war noch alles in Ordnung, jetzt steht alles wieder auf dem Kopf. So fühlen sich viele Eltern, wenn ihr Baby plötzlich nicht mehr schläft: ratlos, übermüdet, verzweifelt.

Zu verstehen, warum dein Baby in bestimmten Phasen nachts schlechter schläft, kann dir helfen, gezielter auf seine Bedürfnisse einzugehen und diese herausfordernde Zeit zu bewältigen.

Hier sind einige Gründe, die zu einer Schlafregression bei Babys zwischen dem 7. und 10. Lebensmonat führen können:

  1. Neue körperliche Fähigkeiten: Sitzen, krabbeln, stehen – dein Baby hat seine Mobilität entdeckt. Diese neuen Fähigkeiten müssen geübt werden – egal, ob tagsüber, vor dem Zubettgehen oder sogar im Schlaf. Das kann jedoch zu Schwierigkeiten beim Einschlafen oder häufigem nächtlichen Aufwachen führen.
     
  2. Sprachentwicklung: Brabbeln, quietschen, kreischen – ab dem 8. Lebensmonat tun Babys alles, um die Aufmerksamkeit von Mama und Papa zu bekommen. Das Formen neuer Laute und vielleicht sogar das Verstehen oder Sprechen der ersten Worte kann allerdings den Schlaf deines Babys beeinflussen. 
  3. Veränderter Schlafzyklus: Zwischen dem 7. und 10. Lebensmonat ändert sich das Schlafbedürfnis vieler Babys. Sie schlafen tagsüber weniger, dafür nachts mehr. In Zahlen ausgedrückt: Babys in diesem Alter schlafen 11 bis 12 Stunden nachts und 2 bis 3 Stunden tagsüber. Viele wechseln in dieser Phase von 3 auf 2 Nickerchen, was bedeutet, dass sie zwischen den Nickerchen länger wach bleiben können. Doch an diesen neuen Rhythmus muss sich dein Baby erst einmal gewöhnen. Das kann zu Übermüdung führen, was wiederum Schwierigkeiten beim Einschlafen verursacht. Ein Teufelskreis. 
  4. Trennungsangst: Wenn es ohne Mama nicht mehr geht. Trennungsangst beginnt etwa ab dem 6. Lebensmonat und kann bis zum ersten Lebensjahr andauern. Diese Phase ist sowohl für Mama als auch für das Kind intensiv, aber völlig normal und ein wichtiger Teil der gesunden Entwicklung von Babys. In dieser Zeit fällt es Babys oft schwer, ohne Mama oder Papa an ihrer Seite ein - und weiterzuschlafen. 
  5. Zahnen und Wachstumsschmerzen: Die ersten Zähnchen sind ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung von Babys. Doch das Durchbrechen eines Zahns kann für sie unangenehm, wenn nicht sogar sehr schmerzhaft sein. Auch Wachstumsschmerzen können dazu führen, dass sich dein Baby unwohl fühlt und dadurch nachts schlechter schläft und häufiger aufwacht. Verständlich, oder?

Anzeichen: Woran du die 8 Monats-Schlafregression erkennst

Sicherlich fragst du dich jetzt, woran du die 8 Monats-Schlafregression erkennen kannst. Das ist eine berechtigte Frage. Wenn sich das Schlafverhalten deines Babys plötzlich verändert und du die folgenden Anzeichen bemerkst, steckt ihr wahrscheinlich mitten in einer Schlafregression.

Typische Anzeichen einer 8 Monats-Schlafregression sind:

  • Probleme beim Einschlafen.
  • Verlängerte Einschlafbegleitung.
  • Häufiges nächtliches Aufwachen.
  • Dein Baby schläft tagsüber nur 20-45 Minuten oder verweigert Schläfchen.
  • Dein Baby ist aufgrund von Schlafmangel gereizt, schlecht gelaunt und weinerlich.
  • Es hat größere Wachfenster und macht nur noch 2 - 3 Nickerchen.
  • Dein Baby übt tagsüber neue Fähigkeiten wie z.B. sitzen, krabbeln oder stehen.
  • Dein Baby verlangt mehr Nähe, möchte nachts häufiger gestillt werden oder an die Flasche, um ein - oder weiterzuschlafen.

Besorgt, gefrustet und erschöpft – die 8 Monats-Schlafregression sorgt bei euch wieder für schlaflose Nächte? Du möchtest dein Baby unterstützen und mehr über sein Schlafverhalten erfahren? Happy Baby erstellt für euch einen täglichen Schlafplan, der genau auf das Alter und die aktuellen Bedürfnisse deines Kindes abgestimmt ist.

Unterschied zwischen Zahnen und Schlafregression

Schlafregressionen stehen oft im Zusammenhang mit Entwicklungsschüben. Wenn du bemerkst, dass sich dein Baby kognitiv, motorisch und emotional weiterentwickelt und plötzlich nicht mehr schlafen möchte, ist das ein guter Indikator für eine Schlafregression.

Auch die Dauer spielt eine Rolle. Eine Schlafregression beginnt abrupt und kann bis zu sechs Wochen andauern, bevor sich der Schlaf deines Babys wieder normalisiert. Das Durchbrechen eines Milchzahnes dauert  in der Regel etwa acht Tage.

Bist du unsicher? Dann sprich am besten mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin, um sicherzustellen, dass keine Krankheit vorliegt.

Tipps zum Umgang mit der 8 Monats-Schlafregression

Wie lange dauert die 8 Monats-Schlafregression an?

Die 8 Monats-Schlafregression dauert typischerweise 2 bis 6 Wochen. Der Schlaf deines Babys verbessert sich oft, sobald es sich an die längeren Wachphasen gewöhnt hat und es schafft, bis zur Schlafenszeit nicht übermüdet zu sein. Babys, die älter als 10 Monate sind, sollten die Regression in der Regel überwunden haben.

Tipps: Wie kann ich mein Baby unterstützen?

Schlaf ist unerlässlich für dein Baby. Er fördert das Wachstum, das Wohlbefinden und die Heilung. Daher ist es wichtig, dass sowohl du als auch dein Baby ausreichend Schlaf bekommen. Als Mama hast du ein gutes Gespür dafür, ob es deinem Baby gut geht oder nicht. Es ist daher ganz natürlich, dass du es in dieser herausfordernden Phase bestmöglich unterstützen möchtest.

Hier sind einige hilfreiche Tipps, die dir und deinem Baby durch die 8 Monats-Schlafregression helfen können:

  • Beobachte die ersten Müdigkeitszeichen deines Babys, wie Gähnen oder Augenreiben.
  • Bringe dein Baby rechtzeitig ins Bett, z.B. sofort nach den ersten Anzeichen von Müdigkeit.
  • Fördere eine gute Schlafhygiene, lest eine Geschichte oder hört beruhigende Musik.
  • Schaffe eine ruhige Schlafumgebung, in der sich dein Baby sicher und geborgen fühlt.
  • Reduziere Reize, indem du das Kinderzimmer vor dem Zubettgehen abdunkelst.
  • Ermögliche deinem Baby tagsüber, seine neu erlernten Fähigkeiten zu üben.
  • Beobachte das Verhalten deines Babys – ist es müde oder hungrig? – und passe deine Erwartungen entsprechend an.
  • Sei liebevoll, geduldig und einfühlsam - zu dir und deinem Baby.
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Selbstfürsorge: Wie ihr als Eltern die 8 Monats-Schlafregression überstehst

Mal ehrlich – eine Schlafregression kann unglaublich anstrengend und belastend sein, und das für die ganze Familie. Daher ist es umso wichtiger, zu verstehen, was hinter einer Schlafregression steckt. So könnt ihr diese herausfordernde Phase gemeinsam meistern.

Hier sind einige hilfreiche Tipps, die dir und deinem Baby durch die 8 Monats-Schlafregression helfen können:

  • N - normal: Die 8  Monats-Schlafregression ist völlig normal und ein Teil der natürlichen Entwicklung deines Babys.
  • V - Verständnis: Die Entwicklung von Babys ist wie eine Achterbahnfahrt, und keineswegs geradlinig.
  • C - Community: Tausche dich mit anderen Mamas und Papas aus.
  • S - Schlafroutine: Babys lieben Routinen. Das gibt ihnen Sicherheit.
  • F - Fortschritt: Eine Schlafregression ist ein Zeichen von Fortschritt, nicht von Rückschritt.
  • TLC - Selbstfürsorge: Nimm dir eine Auszeit, damit auch du Energie tanken kannst.

Das Wichtigste in Kürze

Die 8 Monats-Schlafregression tritt typischerweise zwischen dem 7. und 10. Lebensmonat auf und ist ein normaler Teil der Entwicklung deines Babys. In dieser Phase können sich die Schlafgewohnheiten deines Babys plötzlich ändern: Es hat Schwierigkeiten beim Einschlafen und schläft sowohl nachts als auch tagsüber schlechter. Diese Schlafprobleme stehen oft im Zusammenhang mit einem Entwicklungssprung, bei dem dein Baby neue motorische Fähigkeiten wie Sitzen, Krabbeln oder Stehen erlernt. Zusätzlich entwickelt sich dein Baby kognitiv und emotional weiter, was zu Trennungsangst und einem erhöhten Bewusstsein für seine Umgebung führen kann. Auch das Zahnen kann den Schlaf deines Babys beeinträchtigen. Die gute Nachricht: Diese Phase ist vorübergehend und dauert in der Regel etwa 2 bis 6 Wochen. Danach sollte sich der Schlaf deines Babys wieder stabilisieren.

FAQ – Alles, was du sonst noch wissen solltest

Nach der 8 Monats-Schlafregression: Was kommt als nächstes?

Gibt es eine 7, 9, 10 Monats-Schlafregression?

Haben alle Babys eine 8 Monats-Schlafregression?

Mein 8 Monate altes Baby hatte noch nie eine Schlafregression. Ist das normal?

Warum ist mein Baby so unruhig vor dem Zu-Bett-Gehen?

Was ist der Unterschied zwischen der 8 Monats-Schlafregression und der 9 Monats-Schlafregression?

Mein 8 Monate altes Baby hatte noch nie eine Schlafregression. Ist das normal?

Gibt es weitere Schlafregressionen?

Quelle:

  1. Dotzauer, D. (2021). Babyschlaf. Fundiertes Wissen und konkrete Handlungsvorschläge aus der Beratungspraxis (1. Auflage). Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag
  2. Jenni, O.G. (2009). Säuglingsschreien und Schlaf-Wach-Regulation. Monatsschrift Kinderheilkunde, 157(6), 551–557. doi.org/10.1007/s00112-008-1891-8
  3. Von Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij, Xaviera Plooij (2019). Oje, ich wachse!: Von den 10 "Sprüngen" in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können. Mosaik