Artikel

/

4 Monats-Schlafregression

Die 4 Monats-Schlafregression

Erstellt am 12.09.2024

Verfasst von:

Editorin & Mama

Begutachtet durch:

Kinderpsychologe

Du kannst es kaum glauben – drei Monate sind vergangen, seit “Baby" deine Welt auf den Kopf gestellt hat. Drei Monate voller bedingungsloser Liebe, inniger Kuscheleinheiten und langer gemeinsamer Mittagsschläfchen auf dem Sofa. Aber auch drei Monate voller unruhiger Nächte – wickeln, stillen, wickeln, stillen. Fließbandarbeit.

Endlich, denkst du dir, ist die Zeit vorbei. Endlich hat sich dein Baby – mehr oder weniger – an regelmäßige Schlafenszeiten gewöhnt. Endlich nachts wieder schlafen.

Doch dann …

BAM – plötzlich ist wieder alles anders! Dein Baby hat Schwierigkeiten beim Einschlafen? Wacht nachts ständig auf und macht tagsüber, wenn überhaupt, nur Powernaps?

Falls du jetzt besorgt mit dem Kopf nickst, steckt dein Baby vermutlich in der berüchtigten 4 Monats-Schlafregression. Du hast noch nie von einer Schlafregression bei Babys gehört? Das ist völlig in Ordnung. Wir erklären dir, was es mit der gefürchteten 4 Monats-Schlafregression auf sich hat und wie du dein Baby in dieser herausfordernden Phase unterstützen kannst.

Doch eins nach dem anderen.

Was dich erwartet

Dein Baby ist also zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat (oder älter) und will plötzlich nicht mehr schlafen? Kein Wunder, dass du besorgt bist! Gib dir keine Schuld; es liegt nicht an dir. Die Gründe für das herausfordernde Schlafverhalten sind biologisch – und völlig NORMAL. Spoiler alert: Dein Baby lernt gerade, neben vielen neuen kognitiven und motorischen Fähigkeiten, das Schlafen.

Wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, was Wachstums- und Entwicklungsschübe damit zu tun haben und warum du dich nicht vor der gefürchteten 4 Monats-Schlafregression fürchten musst, erfährst du als Nächstes.

Im Folgenden beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema 4 Monats-Schlafregression:

Was ist die 4 Monats-Schlafregression?

In welchem Alter tritt die 4 Monats-Schlafregression auf?

Was sind die Anzeichen der 4 Monats-Schlafregression?

Was steckt hinter der 4 Monats-Schlafregression?

Wie lange dauert die 4 Monats-Schlafregression an?

Tipps: Wie du dein Baby unterstützen kannst.

Wie du die 4 Monats-Regression überstehst.

Das Wichtigste in Kürze

FAQ – Alles, was du sonst noch wissen solltest

Was ist die 4 Monats-Schlafregression?

Es ist 20:00 Uhr. Du bist geschlaucht. Es ist “Babys” Schlafenszeit - und auch du willst ins Bett, um für ein paar Stunden die Augen zu schließen, bevor deine Nachtschicht erneut losgeht. Vor wenigen Tagen war das auch noch kein Problem. Dein Baby ist mühelos in deinen Armen eingeschlafen. Und jetzt?

Plötzlich will dein Baby nicht mehr schlafen; weder in deinen Armen noch in der Trage? Und ablegen lässt es sich schon gar nicht. Du versuchst es trotzdem. Ohne Erfolg.

Kommt dir das bekannt vor? Falls ja, steckt dein Baby womöglich mitten in seiner ersten Schlafregression, der sogenannten 4 Monats-Schlafregression.

Der Begriff „Regression“ ist dir fremd? Das ist völlig in Ordnung. „Regression“ wird oft von Schlafexperten verwendet, um Phasen im Leben eines Babys und Kleinkindes zu beschreiben, in denen es schlecht schläft. (Ja, liebe Mamas und Papas, es gibt noch weitere Schlafregressionen.) „Regression“ ist ein anderes Wort für „Rückschritt“. Leider ist der Begriff etwas irreführend, denn eine Schlafregression ist kein Rückschritt im eigentlichen Sinne. Im Gegenteil, sie signalisiert einen Entwicklungsfortschritt. So ist es auch bei der 4 Monats-Schlafregression.

Um den 4. Monat herum macht dein Baby seinen ersten großen Entwicklungssprung. Neben vielen neuen kognitiven und motorischen Fähigkeiten lernt es auch, wie man schläft! Während Neugeborene in den ersten Monaten scheinbar willkürlich zu jeder Zeit einschlafen und aufwachen, entwickeln viele Babys ab dem 3. Monat ein neues Schlafmuster. Die gute Nachricht: Der Schlafzyklus deines Babys passt sich allmählich dem eines Erwachsenen an. Die schlechte: Das Gehirn deines Babys muss diese grundlegenden Veränderungen erst einmal verarbeiten. Bei vielen Babys führt dies zu Schlafproblemen bzw. zu einem regressiven Schlafverhalten. Das Resultat: dein Baby schläft schlecht.

Wichtig ist: Die 4 Monats-Schlafregression ist ein normaler Teil der Entwicklung von Babys zwischen dem 3. und 5. Lebensmonat. Sie ist eine wichtige Phase im Leben deines Babys – und kein Grund zur Besorgnis.

Möchtest du mehr über Schlafmuster, Wachstums - und Entwicklungsschübe deines Babys erfahren? Happy Baby erstellt euch für jeden Tag einen Schlafplan, immer angepasst an das Alter und die aktuellen Bedürfnisse deines Kindes.

In welchem Alter tritt eine 4 Monats-Schlafregression auf?

Die 4 Monats-Schlafregression tritt typischerweise um den 4. Lebensmonat auf. Bei einigen Babys können erste Anzeichen jedoch bereits im 3. Lebensmonat auftreten, während andere Eltern erst ab dem 5. Monat Veränderungen im Schlafverhalten ihres Babys bemerken. Es gibt auch Fälle, in denen Eltern kaum oder gar keine Veränderungen feststellen. Der Zeitpunkt, zu dem dein Baby eine Schlafregression durchläuft, ist individuell und hängt von der jeweiligen Entwicklung ab. Es gibt also keinen festen Zeitpunkt dafür.

Ursachen: Was steckt hinter der 4. Monats-Schlafregression?

Drehen, greifen, lächeln – mit Vorfreude hast du diesen Momenten entgegengefiebert. Nun ist es soweit: Dein Baby hat die ersten Meilensteine erreicht. Im Alter von etwa 4 Monaten macht dein Baby den ersten von vielen Wachstums- und Entwicklungssprüngen durch – sowohl kognitiv als auch motorisch macht es gefühlt einen Quantensprung und lernt sich und seine Umgebung kennen. Das wirkt sich auch auf den Schlaf deines Babys aus.

Manche Babys üben fleißig ihre neu erlernten Bewegungen im Schlaf, während andere tagsüber so abgelenkt sind, dass sie nachts wieder häufiger gestillt werden möchten oder die Flasche brauchen. So machen viele Babys die Nacht erneut zum Tag – sehr zur Freude von Mama und/oder Papa.

Zudem entwickelt dein Baby in dieser Zeit ein völlig neues Schlafmuster. Einer der bedeutendsten dauerhaften biologischen Veränderungen. Was ändert sich genau? Der Schlafrhythmus deines Babys - genauer gesagt, der Schlafzyklus deines Babys, der sich nun peu à peu an den eines Erwachsenen anpasst.

Neugeborene haben einen Schlafzyklus von etwa 40–50 Minuten und sehr kurze Schlafphasen. Das bedeutet, dass dein Baby alle 40–50 Minuten zwischen Tiefschlaf- und Leichtschlafphasen wechselt – auch bekannt als NREM- und REM-Phase.

Ab dem 4. Lebensmonat ändert sich der Schlafzyklus grundlegend: Der Tiefschlaf teilt sich in drei weitere Phasen auf, sodass dein Baby jetzt fünf Schlafphasen durchläuft. Der Schlafzyklus deines Babys dauert nun im Durchschnitt 90–120 Minuten und ähnelt damit in etwa deinem. Klasse, oder?

Es gibt jedoch einen klitzekleinen Haken: Nach jedem Schlafzyklus wachen Babys häufig kurz auf, um sicherzustellen, dass alles wie gewohnt ist. Liegt Mama und/oder Papa noch neben mir? Bin ich noch am selben Ort, an dem ich eingeschlafen bin? Oh, wer schnarcht hier eigentlich so doll?

Da die meisten Babys in diesem Alter noch nicht gelernt haben, selbst zurück in den Schlaf zu finden, benötigen sie die Hilfe von Mama und/oder Papa. Deshalb machen sich Babys alle 90-120 Minuten bemerkbar, fordern die Brust oder Flasche und wollen geknuddelt werden. Verständlich, oder?

Babys entwickeln sich in einem rasanten Tempo. Die zahlreichen körperlichen, kognitiven und biologischen Veränderungen können Babys schnell überfordern und zu einer Schlafregression beitragen.

Was sich alles durch die 4 Monats-Schlafregression verändert

Anzeichen: Wie erkenne ich die der 4 Monats-Schlafregression?

Jetzt fragst du dich sicherlich, wie du die 4 Monats-Schlafregression erkennst? Eine berechtigte Frage.

Wenn sich das Schlafverhalten deines Babys schlagartig verändert und du die folgenden Anzeichen bei deinem Baby beobachtest, steckt ihr vermutlich schon mitten in einer Schlafregression.

Typische Anzeichen für eine 4 Monats-Schlafregression sind:

  • Plötzliche Schwierigkeiten beim Einschlafen.
  • Die Schlafbegleitung zieht sich in die Länge.
  • Häufiges nächtliches Aufwachen, meist alle 1-2 Stunden.
  • Dein Baby möchte nachts häufiger gestillt werden oder an die Flasche, um Weiterzuschlafen.
  • Ein umgekehrter Fütterungszyklus; dein Baby will nachts wieder vermehrt gestillt werden oder verlangt die Flasche.
  • Es schläft tagsüber weniger (20-45 Minuten) oder lässt Schläfchen ausfallen.
  • Dein Baby weint beim Einschlafen oder ist extrem unruhig.
  • Vermindertes Schlafbedürfnis: Länge Wachfenster von 90-120 Minuten und 3-4 Nickerchen.
  • Dein Baby übt tagsüber neue Fähigkeiten, wie z.B. sich zu drehen.

Diese Anzeichen können auf eine Schlafregression hindeuten. Unabhängig davon, was der Grund ist, vergiss nicht: Dein Baby versucht nicht, dir das Leben schwer zu machen. Es durchlebt gerade eine schwierige Phase und braucht jetzt deine Unterstützung mehr denn je.

Falls du dir unsicher bist, ob es sich um eine Schlafregression handelt, sprich mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt bzw. deiner Kinderärztin, um eine Krankheit ausschließen zu können.

Auwei – ihr steckt mitten in der 4 Monats-Schlafregression? Du möchtest dein Baby unterstützen und mehr über sein Schlafverhalten erfahren? Happy Baby erstellt für euch einen täglichen Schlafplan, der genau auf das Alter und die aktuellen Bedürfnisse deines Kindes abgestimmt ist.

App kostenlos testen

Wie lange dauert die 4 Monats-Schlafregression?

Die Veränderungen im Schlafverhalten deines Babys sind dauerhaft. Das bedeutet, dass du bald wieder längere Zeit am Stück schlafen kannst. Und es bedeutet auch, dass die Schlafprobleme deines Babys nicht ewig andauern.

In der Regel dauert die 4 Monats-Schlafregression etwa 3 bis 6 Wochen an. Einige Babys schlummern bereits nach ein paar Tagen wieder friedlich, bei anderen hält das regressive Schlafverhalten für mehrere Wochen an, bis sie wieder besser schlafen können. Die Dauer ist von Baby zu Baby unterschiedlich - es gibt also keinen festen Zeitrahmen. Sei also geduldig mit dir und deinem Baby, es wird sich auszahlen.

Tipps: Wie du dein Baby unterstützen kannst

Schlaf ist essentiell - für das Wachstum, das Wohlbefinden und die Wundheilung deines Babys. Daher sollten weder du noch dein Baby auf guten Schlaf verzichten müssen. Als Mami spürst du wahrscheinlich, wenn es deinem Baby nicht gut geht, und es ist selbstverständlich, dass du deinem Baby durch diese stürmische Zeit unterstützen möchtest.

Du bist dir nicht sicher, wie?

Hier sind einige hilfreiche Tipps, die dir und deinem Baby dabei helfen können, die 4 Monats-Schlafregression gemeinsam zu meistern:

  • Achte auf die ersten Müdigkeitssignale deines Babys, wie Gähnen oder Augenreiben.
  • Bringe dein Baby "rechtzeitig" ins Bett, also etwa 30 Minuten vor dem Übermüdkeitspunkt. Nutze diese Zeit, um gemeinsam zur Ruhe zu kommen.
  • Fördere eine gute Schlafhygiene: Schaut gemeinsam ein Buch an, erzähle eine Geschichte oder hört gemeinsam entspannende Musik.
  • Schaffe eine ruhige Schlafumgebung, in der sich dein Baby sicher und geborgen fühlt.
  • Minimiere Reize: Dunkle das Kinderzimmer vor dem Zu-Bett-Gehen ab.
  • Gib deinem Baby tagsüber die Möglichkeit, seine neu erlernten Fähigkeiten zu üben.
  • Beobachte das Verhalten deines Babys - ist es müde? Hungrig? -  und passe deine Erwartungen entsprechend an.
  • Sei geduldig und einfühlsam.

Tipps zum Umgang mit der 4 Monats-Schlafregression

Wie du die 4 Monats-Schlafregression überstehst

Hand aufs Herz – eine Schlafregression kann extrem anstrengend und kräfteraubend sein. Für alle Familienmitglieder. Deshalb ist es besonders wichtig zu verstehen, was hinter einer Schlafregression steckt und wie ihr diese herausfordernde Zeit gestärkt überstehen könnt. Denkt daran: Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels.

  • Keine Sorge, die 4 Monats-Schlafregression ist völlig normal und gehört zur natürlichen Entwicklung deines Babys.
  • Zeige Verständnis für euer Baby. Seine Entwicklung ist wie eine Achterbahnfahrt – voller Höhen und Tiefen - und nicht linear.
  • Du bist nicht allein; tausche dich mit anderen frischgebackenen Mamas und Papas aus.
  • Unterstütze dein Baby mit den richtigen Strategien, wie einer guten Schlafroutine.
  • Falls gewünscht, kannst du Schlafassoziationen einführen.
  • Mache dir keine Vorwürfe - eine Schlafregression ist ein Zeichen von Fortschritt, nicht von Rückschritt.

Auwei – ihr steckt mitten in der 4 Monats-Schlafregression? Du möchtest dein Baby unterstützen und mehr über sein Schlafverhalten erfahren? Happy Baby erstellt für euch einen täglichen Schlafplan, der genau auf das Alter und die aktuellen Bedürfnisse deines Kindes abgestimmt ist.

Das Wichtigste in Kürze

Zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat verändert sich das Schlafmuster deines Babys grundlegend. Während es als Neugeborenes noch unregelmäßig und ohne festen Tag-Nacht-Rhythmus geschlafen hat, beginnt jetzt die Phase, in der sein Schlafmuster reift. Mit anderen Worten: Der Schlafrhythmus deines Babys passt sich allmählich dem eines Erwachsenen an. Dein Baby durchläuft nun zusätzliche Schlafphasen und hat dementsprechend längere Schlafzyklen als zuvor. Häufig wachen Babys zwischen den Schlafzyklen auf und haben Schwierigkeiten, selbstständig wieder in den Schlaf zu finden. Das ist völlig normal. Aus diesem Grund werden sie nachts öfter wach und suchen deine Nähe. Zudem macht dein Baby in dieser Zeit einen großen kognitiven und motorischen Entwicklungssprung, was den Schlaf und dessen Qualität zusätzlich beeinträchtigen kann.

FAQ – Alles, was du sonst noch wissen solltest

Wie kann ich der 4 Monats-Schlafregression vorbeugen?

Was hilft bei der 4-Monats-Schlafregression?

Ist die 4-Monats-Schlafregression dauerhaft?

Was ist die 2-3-4-Rege

Gibt es weitere Schlafregressionen?

Quelle:

  1. Dotzauer, D. (2021). Babyschlaf. Fundiertes Wissen und konkrete Handlungsvorschläge aus der Beratungspraxis (1. Auflage). Frankfurt am Main: Mabuse-Verlag
  2. Jenni, O.G. (2009). Säuglingsschreien und Schlaf-Wach-Regulation. Monatsschrift Kinderheilkunde, 157(6), 551–557. doi.org/10.1007/s00112-008-1891-8
  3. Von Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij, Xaviera Plooij (2019). Oje, ich wachse!: Von den 10 "Sprüngen" in der mentalen Entwicklung Ihres Kindes während der ersten 20 Monate und wie Sie damit umgehen können. Mosaik